Krematorium Berlin-Ruhleben

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Das Krematorium in Ruhleben entstand nach einem Entwurf des Architekten Jan Rave, der im Rahmen eines bundesoffenen Bauwettbewerbs von 1962 bis 1963 den 1. Preis erhielt. Mit dem Bau wurde 1972 begonnen, die Fertigstellung erfolgte 1975.

 

Jan Rave plante ein Krematorium, das sich von den vorhergehenden Bauformen des 19. Jahrhunderts deutlich unterscheiden sollte: „Die seltene Bauaufgabe Krematorium ist stark mit Traditionen behaftet, und der um die Jahrhundertwende revolutionäre Gebäudetyp hat sich seitdem so wenig verändert wie der Totenkult selbst". Das moderne Krematorium sollte ein Ort werden, der die Möglichkeiten unterschiedlicher Trauerfeiern erlaubt, von der großen bis zu intimen kleinen Feier.

 

Das Gebäude wurde in die Friedhofsachse gestellt, es verhilft – mit dem kleinen Glockenturm – zur Orientierung von der Charlottenburger Chaussee aus. Parallel zur alten Tannenallee des Friedhofs Ruhleben führt der Hauptzugang zum Krematorium auf einen Vorplatz, der zu den beiden Vorhallen leicht ansteigt.

 

Ein langer Bauteil mit Personalräumen und der Elektrostation schließt den Vorplatz zum Wirtschaftshof ab; dieser bildet den Zielpunkt der Anlieferungsstraße, er ist auf das Kellerniveau abgesenkt.

 

Nach der Feier verlassen die Besucher das Krematorium durch die Kondolenzhöfe, sie gelangen am Glockenturm vorbei auf die Tannenallee. Währenddessen kann sich in den Vorhallen und Warteräumen das Publikum für die folgende Feier versammeln.

 

Der Baukörper zeigt die funktionelle Gliederung der Anlage. Entsprechend dem parallelen Ablauf der Feiern gliedert sich das Bauwerk in drei nebeneinander liegende Zonen: zwei durchlaufende Achsen für die kleine, drei für die große Feierhalle; die Hallendächer und Oberlichter der Warteräume erheben sich über die flache Dachlandschaft.

 

Zwischen diesen Feierhallenbereichen liegt, ebenfalls dreiachsig, eine im vorderen Teil halböffentliche Zone mit dem Innenhof und den Aufbahrungszellen; dahinter die Betriebszone mit dem Oberlicht des Gewächshauses und dem Hallendach über der Kremations- und Rauchgasfilteranlage, das die Schornsteine enthält. Es ist so hoch wie die Feierhallendächer und bildet mit ihnen zusammen ein baukörperliches Ensemble. Die drei Hauptzonen werden durch niedrigere Flurbereiche voneinander abgesetzt.