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Trauer um tote Tiere

Ausstellung über Trauer um tote Tiere im Museum Tot Zover, Amsterdam
13. Juni 2019 bis 19. Januar 2020

 

 

 

Bericht mit freundlicher Erlaubnis des niederländischen
Bestattungs-Fachmagazins „UITVAART“ (www.uitvaartmedia.com)



Die Trauerkultur um Tiere blüht. Nach dem Tod werden Hunde oder Katzen immer würdiger verabschiedet und stillschweigend Fahrten für getötete Schweine durchgeführt. Die Ausstellung De Laatste Aai (Das letzte Streicheln“) im Amsterdamer Museum Tot Zover zeigt diesen Trend und hebt unsere Beziehung zu toten Tieren hervor. Es gibt Arbeiten von verschiedenen Künstlern, darunter Herman de Vries, Stephan Vanfleteren, Jop Vissers Vorstenbosch und Tinkebell. Nie zuvor gab es eine Ausstellung zu diesem Thema.

Bei De Laatste Aai ist unsere liebevolle Verbundenheit mit Tieren von zentraler Bedeutung. In den Niederlanden gibt es mehr Haustiere als Menschen, nämlich 35 Millionen. Achtzig Prozent der Besitzer betrachten ihr Begleittier als vollwertiges Familienmitglied. Die Trauer ist daher groß, wenn ein solches Lieblingstier stirbt. Eine faszinierende Branche ist um die Gefühle der Tierhalter gewachsen. Es stellt sich die Frage: Ist Trauer um ein Tier vergleichbar mit Trauer um einen Menschen? Die Arbeiten zeitgenössischer Künstler sind informativ, poetisch und anregend. Die Werke lassen Sie mit trauernden Besitzern sympathisieren und über den Tod durch den Straßenverkehr und die Massenschlachtung nachdenken.

 

Viele zeitgenössische Künstler beschäftigen sich mit dem Thema. Die Fotografin Simone Henken hat die letzten Lebenstage ihres geliebten Hundes Joerie in bewegten Doppelporträts festgehalten. Miriam Knibbelers überlebensgroßes Bild eines toten (oder noch lebenden?) Pferdes fällt ins Auge. Es ist monumental und gleichzeitig verletzlich auf dem Museumsboden.

Eine weitere Besonderheit ist das akribisch bemalte Ölporträt eines toten Eintageskükens der Malerin Adriana van Zoest. Der Künstler arbeitete monatelang an dieser Hommage und verlängerte so sein kurzes Leben.

 

In dieser Ausstellung gibt es viel zu sehen und zu lernen. Denn wie funktioniert eigentlich eine Tierverbrennung? Und wie drückt sich Liebe auf einem tierischen Grabstein aus? Besucher können auch selbst einen Beitrag leisten: Der Hashtag #DeLastestAai sammelt Fotos und Geschichten von geliebten toten Tieren, die im Tierhimmel im Museum festgehalten werden.

De Laatste Aai hebt die Liebe zu Tieren hervor und erkundet die Grenzen unseres Leidens in einer einzigartigen und bewegenden Ausstellung. Zu sehen vom 13. Juni bis 19. Januar 2020. Siehe www.totzover.nl, auch für das umfangreiche Peripherieprogramm.