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Krematorium im Nazi-Bunker?

Foto Bunker: erfgoedhuisZH

Composing: J. Braun

Das leidvolle deutsch-niederländische Verhältnis in der Zeit der deutschen Besetzung der Niederlande wird durch den angedachten Bau eines Krematoriums in Erinnerung gerufen.

 

Der im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess zum Tode verurteilte „Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete“, Dr. A. Seyss-Inquart, hatte sich in Wassenaar, an der Grenze zu Den Haag, einen Bunker bauen lassen. Nach einem Bericht der Stadtzeitung „The Hague Central“ erwägt die Stadtverwaltung von Den Haag jetzt die Umwandlung dieses Nationaldenkmals in ein Krematorium.

Das Grundstück, auf dem der Bunker steht, gehört zwar der Kommune Wassenaar, aber Den Haag hat ein Mitspracherecht. Der Bau eines Krematoriums ist nicht der einzige Haager Vorschlag. Man könnte sich auch den Bau einer Tanzschule, eines Museums oder eines Restaurants vorstellen. So nah liegen Tod und pralles Leben nebeneinander.

 

Das eigentliche Ziel ist die wirtschaftliche Verwertung durch Privatisierung, da der Unterhalt des vom Zerfall bedrohten Bunkers eine kostspielige Sache ist.


(Niederländisch)