„Jede Trauer sucht einen Gedenkplatz“ überschreibt Prof. Dr. Fischer unter dem Menüpunkt „Bestattungskultur“ seinen Artikel. Bevor man in seinem Testament einen anderen Bestattungsort als den heimischen Friedhof festlegt, sollte man sich mit Angehörigen bzw. engen Freunden abstimmen.
Der kommunale oder kirchliche Friedhof bietet 3 Möglichkeiten:
Das Urnengrab bzw. Urnengemeinschaftsgrab
Das Urnengrab bzw. Urnengemeinschaftsgrab
Ⓒ J. Braun
Das Kolumbarium
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Die anonyme Bestattung
Ⓒ J. Braun
Nicht nur Menschen mit maritinem Bezug entscheiden sich für die Seebestattung
Hierbei ist zu bedenken, dass sich die Trauer bei Hinterbliebenen, die eine Verbindung mit ihrem Verstorbenen suchen, durch den fehlenden konkreten Bezugspunkt verstärken kann.
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Die Grabstätte in einem Naturwald liegt im Trend
Diese Bestattungsart wird von Naturliebhabern gern gewählt. Zu bedenken ist, dass sich insbesondere für ältere oder vom Bestattungswald entfernt lebende Hinterbliebene, die den Gedenkort öfter aufsuchen möchten, hier ein Problem ergibt.
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Ein spezieller Ort für Kolumbarien – die Kolumbarienkirche in Osnabrück
Fotos: U. Richter
Die Gottesdienstbesucher der katholischen Kirche „Heilige Familie“ sind von runden Wänden umgeben, in denen Urnen mit der Asche Verstorbener aufbewahrt werden. Durch die Anordnung der Urnenwände um den Feierraum herum symbolisiert die Architektur der Kirche augenfällig den mittelalterlichen Text „In mitten unsers lebens zeyt“ aus dem Reichenauer Tonar von 1080. „Mitten im Leben vom Tod umfangen“ gemahnt an die Vergänglichkeit allen Lebens.
Wegen der schwindenden Zahl von Gläubigen dachte man daran, entschied sich das Bistum Osnabrück für eine erweiterte Nutzung der Kirche als Kolumbariumskirche. Der Begriff „Kolumbarium“ war bei den Römern ein „Taubenschlag“. Beim Betrachten der Grabkammern des antiken Rom kann man diesen Vergleich nachvollziehen. Die metallisch wirkenden Verschlussplatten der unregelmäßig eingelassenen Urnenfächer vermitteln ein lebendiges Bild in einem beleuchtungsabhängigen Farbspiel.
Auf der traditionsreichen Begräbnisstätte findet man mehr und mehr Urnengräber, darunter auch Gemeinschaftsgräber.